Der Elefant
In Afrikas heißem Wüstensand
geht sehr galant ein Elefant.
Doch ist er sehr verstört, weil er dort
eigentlich nicht hingehört,
zwar galant, doch im Sand
und nicht in der Steppe, auf den Wiesen,
wo Jäger auf ihn schießen und ihm so
den Tag vermiesen.
Was macht dieses Tier denn hier, fragen wir.
Er hat sich verlaufen, wollt eigentlich ein paar
Erdnüsse kaufen, vielleicht
auch etwas saufen
und danach mit seinen Kumpels raufen,
mit allen vier.
Doch hier sind weder Kumpels
noch Fuchs und Hase, dafür eine Oase.
Die ist nicht sehr belebt, doch es steht
auf einem kleinen Teppichläufer
ein Verkäufer, von der Sonne gebrannt knallrot
und er hat Nüsse im Angebot.
„Ich bin in Not, bin vom Tod bedroht!“
sprach galant der Elefant.
„Möchte Erdnüsse kaufen, vielleicht auch was zu saufen
und danach mit meinen Kumpels raufen, allen vier.
Ich möchte wieder verschwinden von hier!“
Es schaut der Mann das Tier etwas komisch an.
„Lieber Freund, ich kann Euch leider nicht viel verkaufen,
hab selbst kaum was zu saufen.
Doch hab ich Nüsse aller Arten,
da musst du nicht lange warten!
Habe große, kleine, Grobe und auch feine,
habe Walnüsse, rund ohne Ecken,
die besonders lecker schmecken.
Habe Kokosnüsse, sehr gesund, hab ich mit Wonnen
aus der Südsee bekommen.
Habe Nüsse, die schmecken wie Apfelsinen,
auch mit Kopfnüssen kann ich dienen.
Nur an Erdnüssen mangelt es mir, denn vor kurzem
kam ein Tier, sehr galant,
auch ein Elefant.
Der kam aus der Ferne, aus Indien, und wollte gerne
für seine Elefantenkuh ein paar Erdnüsse,
genau wie du.
Hat mich von meinem ganzen Vorrat befreit,
hab leider keine mehr für dich,
tut mir Leid!“
Und so trottete der Elefant noch weit,
bis er starb und verrottete
und für immer verschwand
galant im Wüstensand.
Moritz Meißner
Einfach toll!
was ich noch hinzufügen wollte: ich finde, dass das sehr nach Heinz Erhardt klingt, so vom Schreib- und Reimstil her. Einfach genial!